Langsam aber sicher mussten wir uns auf die Socken machen Richtung Buenos Aires.
Aber einige Abstecher sollten doch noch drin liegen! Zügig geht’s von Salta aus Richtung Osten. Ein kurzer Schwatz unterwegs mit Reisefreunden, die uns entgegen fuhren, war neben der langen Fahrt durch das fruchtbare Landwirtschaftsgebiet im Norden Argentiniens eine bereichernde Abwechslung. Ein kleiner Umweg über Paraguay, wo wir in herrlicher Umgebung die bekannten Jesuiten-Ruinen Trinidad und Jesus besichtigten, eine Mate-Produktionsfabrik erkundeten und die berüchtigte Schmugglerstadt Ciudad del Este im Osten unsicher machten. Mate ist übrigens das Nationalgetränk der Argentinier, Paraguayer und Uruguayer. Sie trinken den Aufgusstee in allen möglichen (und unmöglichen) Situationen. Mit Thermoskrug und den hübschen Bechern mit Schlürf-Röhrli sieht man sie überall zusammen ihre Zeremonie vollbringen. Und natürlich wurden wir auch mehrmals eingeladen mitzutrinken!
Einige Zollabfertigungen über Brasilien folgten, bis wir endlich in Puerto Iguazu in Argentinien uns wieder für einige Tage einnisteten. Es regnete offenbar in den letzten zwei Wochen ununterbrochen hier und so verwandelten sich der Campingplatz und die abseits der Hauptroute liegenden Strassen in eine Schlammschlacht sondergleich. Doch dafür zeigten sich die absolut genialen Iguazu-Wasserfälle in einem Erlebnis unbeschreiblicher Art. Wir erkundeten die Cataracte auf der brasilianischen und der argentinischer Seite. Vor allem der argentinische Nationalpark ist wunderschön angelegt und auf wunderbaren Spazierwegen konnten wir die gigantischen und wuchtigen 2.7 km breiten Iguazus mittendrin erleben.
Esteros del Ibera, das grosse Sumpfgebiet in Corrientes. Hier liessen wir uns nochmals mit dem Boot durch die Sümpfe schippern und staunten ja nicht schlecht über die vielen Kaimane in der Lagune und erfreuten uns über den herzigen Carpinchos, den riesigen Wasser-Meerschweinchen, der wunderschöne Vogelwelt und tollen Sonnenuntergänge über der Lagune.
Die Tage sind gezählt und ohne grosse Umwege fuhren wir über Uruguay zu den Thermen Arapey, genossen die wunderschöne Hauptstadt Montevideo und liessen uns ganz gemütlich mit der Fähre von Colonia in Uruguay nach Buenos Aires fahren. Das Wetter war definitiv immer auf unserer Seite, welch ein Glück, denn hier haben wir ja nun Winter!
Mulmigem Gefühl im Bauch, doch grosser Freude und Dankbarkeit, dass unser bushcruiser uns sooooo gut zum Hafen in Buenos Aires brachte…
Hier wollen wir nun noch unsere letzten Tage in Südamerika so richtig auskosten, das südamerikanische Flair, das letzte Lomo mit einem feinen Glas argentinischen Wein geniessen und unsere geliebten Empanadas ein letztes Mal essen!
Doch für uns ist die Reise noch nicht beendet. Wir sind sehr glücklich, dass wir uns für das Heimkommen Zeit nehmen dürfen und unsere unvergessliche, bereichernde gemeinsame Zeit der letzten 16 Monaten auf dem Frachtschiff der Grande San Paolo ausklingen lassen können. Ein Geschenk, das wir uns gönnten, denn der Alltag kommt noch schnell genug…