Besuch aus der Heimat…
macht uns die namibische Immigration wohl einen Strich durch unsere Pläne?…
Wir durften nochmals Besuch aus der Schweiz erwarten und freuten uns riesig Familie Rodel in Sesriem zu treffen. Toll, ein grosses Wiedersehen so weit in der Ferne in Africa. Wir nahmen uns Zeit, das wunderschöne Namibia ihnen etwas näher zu bringen und genossen die vielen Stunden in vollen Zügen. Für uns bekannte, aber auch noch unbekannte Ecken wie z.B. Spitzkoppe und Brandberg warteten auf uns und die Zeit verging im Fluge und schon mussten wir zurück düsen nach Otji., denn die Schule wartete auf Alessandra. Das grosse Mini-Mosaik wurde aufgeführt, für dieses die Kids schon seit Monaten probten. Eine Sequenz aus dem neuen Harry Potter wurde von Great 6. and 7. aufgeführt, das Fest war wieder einmal top organisiert und zählt zu dem Highlight des Jahres.
Und da war da noch eine Sache, die uns bereits mehr als eine Woche beschäftigte. Neu ist es so, dass man pro Kalenderjahr nur noch für 90 Tage ein Touristenvisum bekommt. Wir wussten also schon bei unserer Einreise, dass wir eine Verlängerung brauchen. Und unser Visum-Antrag wurde abgelehnt!!! Unsere Emsé Brower von einer Agentur in Windhoek teilte uns dies allerdings etwas verspätet (vielleicht auch zum Glück) mit, so dass unsere Visas bereits ausgelaufen waren. Facts, wir sind illegal im Land! Wir entschieden uns, nicht Hals über Kopf nach Windhoek zu reisen, denn wir wollten nichts unversucht lassen und um einen zweiten Antrag kämpfen. Und, falls wirklich alles definitiv abgelehnt wird, können wir das Harry Potter sowieso gleich vergessen! «No risk no fun», hmm!!! Wohl war uns zumindest nicht, aber uns schien es das Beste, als Familie zu erscheinen und die Sache zu klären. Der Freitag, der 13. sollte unser Glückstag werden. Die erste Lady wollte von uns gar keine Erklärung hören und sie meinte ganz klar, dass 90 Tage mehr als genug sei, um dieses Land zu bereisen und schickte uns gleich zu ihrem Boss. Der Beamte war dann auch nicht wirklich erfreut und zeigte sich von seiner absolut arrogantesten Seite. Peters glorreiche Erklärung, wir wollen noch den Süden Namibias bereisen und der Fish River Canyon öffne ja erst am 15. April für die wunderschöne Wanderung, kapitelte er erst als schlechte Planung unsererseits ab. Irgendetwas schien ihm dann doch noch sympathisch an uns zu sein und er empfing uns zumindest persönlich in seinem Büro. Wir erklärten ihm offenbar glaubhaft, dass wir nicht arbeiten und kein Business betreiben in Namibia und nur «Traveller» sind und falls wir das Visum nicht bekommen, wir die Zeit nicht in Namibia verbringen werden, sondern dann halt in Südafrika oder Botswana. Und schau her, er änderte seine Meinung und gab uns sogar 30 Tage. We are so happy! Und das nach vier Stunden Hartnäckigkeit. «We love Namibia» das sagten wir gerne bei der Verabschiedung und er wünschte uns «all the best» mit einem Lächeln auf seinem Gesicht!
Die letzten zwei Wochen vergingen dann wie im Flug. Alessandra hatte ihre «Trimester examen», wir genossen wieder das Farmleben mit viel Arbeit, Alex und Sabine waren mal wieder für einen Schwatz zu haben und das Weekend verbrachten wir im Waterberg Plateau, gerade vor unserer Haustür. Und langsam mussten wir auch von all unseren lieb gewordenen Menschen Abschied nehmen in und um Otji. Das Abschiednehmen fiel wirklich nicht leicht, die Kinder und Lehrerschaft der PSO verabschiedeten Alessandra sehr emotional und persönlich und die Tränen konnten nicht ganz unterdrückt werden. Wir durften in diesen 3 ½ Monaten hier in Otjiwarongo viele neue Begegnungen mit lieben Menschen machen und diese bereichernde Zeit wird uns unvergesslich bleiben. Ach, wie werden wir unsere Farm vermissen, das Stachelschwein, das uns jeden Abend besuchen kam, unseren Mt. Hohenfels, die Hunde, die unsere treusten Begleiter auf der Farm wurden, die grosse Weite und tollsten Sonnenuntergänge und unsere Jogging- und Walkingrunden mit den vielen Gnus und Sträussen. Und vor allem die vielen Freundinnen und Familien der Schule und das ganze Team der Weavers Rock Farm.
An einem unserer letzten Schulweg-Drives vor unserer Abfahrt entdeckten wir wieder mal vier Giraffen und ein Zebra…. und ach ja so nebenbei, gestern Morgen auch noch einen Leoparden! Wow, das ist unser Africa…
Jetzt geht’s auf Reisen. Wir hatten noch genau 10 Tage, die wir in Namibia bleiben durften. Alles musste durchgeplant werden, um noch möglichst viel vom Süden zu ergattern.
Das grosse Highlight war dann sicher unsere 4 Tages Tour mit dem Kanu auf dem Orange River, dem Grenzfluss zu Südafrika. Die tolle Landschaft auf dem Wasser zu erleben, unvergesslichen Lagerfeuerspiele und -gespräche mit andern namibischen Familien, den Geräuschen der Vollmondnacht zu lauschen und die Stille auf dem River… Es hat all unsere Erwartungen total übertroffen! Eifach mega mässig schön! Und dann als guter Letzt noch den absolut genialen Fish River Canyon, der mit seinem Ausmass von 190 km in der Länge und 16 km Breite nur wenig seinem grossen Bruder im Westen unterlegen ist. Als uns dann am Canon Roadhouse noch unsere neu gewonnen Freunde Inge und Heiko mit Dania von der Klaarwater Farm in der Nähe von Okakarara in die Arme liefen, dachten wir für uns, wenn das kein gutes Omen ist? Namibia soll uns wohl in allerbester Erinnerung bleiben.
Mit namibischen Glückwünschen in ein neues Land zu reisen, das bringt uns bestimmt Glück 😊!