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Der Weg ist das Ziel

Bienvenidos – wieder in La Paz !!!

Phuu, das war ein „Mordstag“.

Ganz ruhig wollten wir es doch angehen, aber es kam mal wieder anders. Zu spät abgefahren in Puno war unser Ziel eigentlich nur, die Grenze Peru-Bolivien zu schaffen und uns rechtzeitig in Copacabana einzunisten, auf dem Hotelcamping Gloria. Doch das kleine bolivianische Städtchen am Titicacasee hatte eine grosse Party angesagt und so waren wir auf dem Parkplatz gar nicht willkommen. Und der einigermassen „sichere“ Stellplatz am See war mit Busen und Colectivos überstellt. Also, gab es keine andere Möglichkeit, als die 110 km noch zu fahren bis nach La Paz. Die Nacht kann ja so dunkel werden und das schon um halb sieben. Kurz vor El Alto, die sogenannte Hoch- oder Vorstadt von La Paz, wo die armen Bolivianer leben, kamen wir dann doch noch in eine berühmt berüchtigte „Blockade“ rein. Nichts ging mehr. Die Haupteinfahrt nach La Paz war zu. Die Strasse war verbarrikadiert mit Steinen, Geröllhaufen und Feuer. Jeder versuchte eine Piste durchs Quartier zu finden, keiner wusste wirklich den Weg. Wir hängten uns an die Füsse der Taxis und Colectivos, aber immer wieder war der Weg versperrt. Die Pisten waren so schlecht und zu allem Übel fing es noch an zu regnen. Die Büslis wurden kurzerhand durch die Flüsse gestossen, wir waren mega froh über unseren Cruiser mit 4×4. Endlich ein Einheimischer, der uns den Weg durch den Fluss auf die andere, offenbar nicht versperrte Hauptstrasse zeigen konnte. Dank dem GPS wussten wir wenigsten, dass wir irgendwie schon wieder rausfinden, resp. zurückfinden! Doch die ganze Stimmung, stockdunkle Gegend ohne Strassenlampen, Jugendliche mit Steinen in der Hand und überall die gelegten Feuer, dies sass uns tief in den Knochen. Wir trafen ein La Paz an, wo es den Menschen wirklich sehr, sehr schlecht geht. Vielerorts scheinen die Leute kein Strom oder Wasser zu haben. Und die Zufahrtsstrassen sind nur zu Fuss zu bewältigen. Dankbar und gesund, welch ein Privileg, dass wir in der Oase im Camping/Hotel Oberland in La Paz durchs Tor fahren durften.
Nach einem Ruhetag waren wieder parat für einen Spaziergang durch die City. Die chaotische und farbenfrohe Stadt ist auch beim zweiten Besuch wirklich ein Erlebnis. Auch zwei Tage später war doch tatsächlich nochmals eine Blockade, diesmal im Citycenter von La Paz. Die Lehrer demonstrierten offenbar für 50 % mehr Lohn. Doch zu Fuss war alles viel leichter zu umgehen. Doch dies gehört zu La Paz und Bolivien. Entweder man liebt es, oder man ist schnell wieder raus. Buchhalterisch ging es tief in die roten Zahlen. Viel zu viele Souvenirs, feines Essen und minus ein kleiner Fotoapparat, den die cleveren Taschendiebe erwischten! –  Auch wir haben nicht ausgelernt!!!
Von La Paz aus machten wir auch noch einen Ausflug in die Yungas, den tropischen Tälern Boliviens. Auf der spektakulären Serpentinenfahrt durchfährt man in einem halben Tag auf 3000 Höhenmeter fast alle Klima- und Vegetationszonen Südamerikas. Ein Erlebnis schlechthin, doch für uns Schweizer halt einfach eine Passfahrt!
Nun geht’s in den Süden Boliviens, Wüste, Salz und Silber warten auf uns.

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Thema von Anders Norén