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Der Weg ist das Ziel

Tierra del Fuego – und zurück zu den Anden

Mit der Fähre ging’s also auf die Insel Feuerland,

dem südlichsten Ziel unserer langen Reise. Die Überfahrt von Punta Arenas nach Porvenir war einmal mehr windig und stürmisch, halt so richtig patagonisch! Unser erster Übernachtungsplatz auf der Insel direkt an der Magallan-Strasse dafür aber einfach perfekt. Natürlich wollten wir bis Ende Januar in Ushuaia sein, denn wenn schon dann schon. Der Geburtstag von Peter wird am südlichsten befahrbaren Zipfel der Erde gefeiert. Auch da gibt’s Sacher-Torte und das pünktliche Eintreffen von Chris und Silvia mit dem Töff zur „big Party“ freute uns natürlich sehr. Ushuaia ist eine tüchtige industrielle und touristische Hafenstadt. Von hier starten die Schiffe zur Antarktis. Es schneite mal wieder ganz nach unten und es war einfach saukalt. Doch wir genossen die Tage im Nationalpark Tierra del Fuego und in der Umgebung sehr. Und die herrliche bergige Landschaft zeigte sich bei Sonnenschein mit einem frisch geputzten stahlblauen Himmel. Aber eben, nun wollen wir definitiv mal wieder Wärme spüren. Welch ein Erlebnis, die Delfine und Pinguine begleiteten uns zurück aufs Festland bei der Überfahrt der Magallan-Enge. Es galt noch zwei Grenzen zu meistern, denn der kurze Abstecher nach Chile war unumgänglich. Und am Zollamt gab es für uns auch noch eine Überraschung mehr: Unser Cruiser hat doch tatsächlich einen Rahmenbruch. Ui, ui, ui, das sieht aber wirklich nicht schön aus. Diese sch…. Strassen und sein doch in die Jahre gekommenes Chassis. Kein Wunder spricht Peter immer von „Material schonen“ und frägt bei jedem Polizisten nach dem Strassenzustand. Die letzten 80 km wurden also schön langsam angegangen, da wollten wir sicher nichts mehr riskieren und spät abends fanden wir in Rio Gallegos ein Zimmer für diese Nacht. Am nächsten Tag wurde das Ganze beim Schweisser wieder zusammen geflickt und schon konnte es weiter gehen. Ist ja klar, Alltagsprobleme hier in Argentinien, das ist doch kein Problem für die. Jetzt waren wir voll drin, in der Pampa Argentiniens. Der Sandsturm bei über 100 km blies an uns vorbei und die Löcher in der Windschutzscheibe zählten wir schon gar nicht mehr. Die Gegend wirkte unwirklich und kahl, kaum zu glauben dass die Schafe, das einst „weisse Gold von Patagonien“, hier noch überleben können. Estancia um Estancia, die riesigen Farmen wirkten teils verlassen und unbewohnt, manchmal sprang uns ein verstrubelter Hund hinterher. Der schöne PN Monte Leon war dann aber wieder eine wunderschöne Abwechslung direkt an der atlantischen Küste. Herrliche Spaziergänge am freundlichen, sandigen Klippenstrand und die riesige Pinguine-Kolonie waren absolut genial. Der ganze Strand war voll mit den herzigen Magallan-Pinguinen und wir mit ihnen ganz alleine. Die Ruta 3 führte nun etwas landeinwärts in den Norden und so machten wir den zweiten Abstecher nach Pto. Deseado. Das Fischerdorf lebt hauptsächlich vom Tintenfischfang, denn das lieben auch die Pinguine so sehr. Von hier startete unser Bootstrip auf die Isla Darwin, resp. den R P Isla Pinguino. Der Besuch der Insel war für uns einer der Höhepunkte in Patagonien. Schon auf der Bootsfahrt sprangen die schwarz-weissen Delfine in den hohen Wellen mit uns um die Wette. Die vielen kleinen steinigen Inseln sind von Oktober bis März bewohnt von Seelöwen und Pinguinen und hier sahen wir sogar noch einen Königs-Pinguin, der gestrandet war und abwarten musste, bis sich sein Fell erneuert hat. Es stimmte uns nachdenklich. Ist das ökologische Gleichgewicht so aus den Fugen geraten, denn der Königspinguin gehört definitiv nicht hier her?!? Auf der Insel machten wir uns zu Fuss auf zu den niedlichen Rockhopper-Pinguine. Es war so wunderbar, diese kleinen ulkigen Tiere zu beobachten. Und kaum um die Ecke trafen wir auf Seelöwen und See-Elefanten. Toll, wir waren sehr beeindruckt über diese grosse Artenvielfalt auf einer so kleinen Insel. Die Halbinsel Valdés war dann der Abschluss unserer Atlantikfahrt. Nach den grossen Eindrücken im Süden für uns fast etwas ernüchternd. Wir wussten, die Wale, die sich bis im Dezember an der Küste aufhalten sind bereits weitergezogen und mit kleiner Wahrscheinlichkeit waren noch Orcas zu beobachten. Die riesige See-Elefanten-Kolonie war dann aber doch absolut genial und die Klippen und tollen Übernachtungsplätze wunderschön. Von Valdés aus wollten wir dann wieder zurück zu den Anden. Die 500 km auf super Strassen waren ein leichtes und die wüstenhafte und Canyon ähnliche Landschaft bei super Wetter und vor allem windlosen Verhältnissen sehr schön. Im PN Los Alercés bei Esquel spannten wir mal wieder aus, genossen die Berge und den tollen Campingplatz und Alessandra spielte mit den vielen Kindern, die sich nun in der argentinischen Ferienzeit hier vergnügten.

Zurück zu den Anden. – Bei so vielen Bergen kam doch glatt etwas Heimweh auf…..! Ein Fondue in Bariloche, das half uns aus der Patsche und beim argentinischen Wein liessen wir es uns gut gehen.

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