Am 19. November fuhren wir in den Hafen von Valparaise in Chile ein.
So schön, dass unsere Freunde Chris und Sylvia uns morgens um halb neun am Hafengate abholten. Welch eine Begrüssung, voller Freude schlossen wir sie in die Arme. Doch unsere Fahrt ging gleich weiter 60 km südlicher nach San Antonio. Unser Landcruiser steht schon eine Woche hier in Chile und so wollten wir natürlich sehen, wie viel von ihm noch dasteht !?! So nahmen wir gleich den nächsten Bus und schoben unseren Willkommens-Drink mit unseren Freunden auf später auf. Flury’s Glück, wir erwischen mal wieder einen so netten Bus-Chauffeur, er kreiste gleich zwei Runden um den Block und suchte mit uns nach der Adresse unseres Agenten der Verschiffungs-Company. Mit all unserem „Bagasch“, standen wir nun auf der Strasse. So schleppten wir unsere Sachen hoch und runter, bis wir endlich die richtigen Leute fanden, die für unseren Cruiser zuständig waren. Patricia, von der NYK-Line organisierte in Kürze das „Bill of Landing“, ohne das am Hafen gar nichts geht. Zwei, drei Telefonate und so war auch eine „Läuferin“, die uns den Weg zu den richtigen Büros zeigte und ein Taxi zur Stelle. So quetschten wir uns alle in den kleine Nissan und nun kann’s losgehen. Von einem „Oficina“ zum nächsten, „Jefe“ des Zolls, div. Büros wo der Cruiser steht und weiss Gott noch alles. Wir schafften das in der Schnelle, da waren wir Rita, die all die Büros und Personen kannte überaus dankbar. Sie machte den Männern aber wirklich kräftig Dampf hinter dem Schreibtisch und liess sich von Zahlungen ohne Quittung nicht einschüchtern. Wütend sagte sie nur, „no pagamos, no pagamos“. Und keine sechs Stunden später hatten wir ihn doch tatsächlich draussen. Absolut genial, wir hätten wirklich nicht gedacht, dass wir das so schnell hinkriegen. Und es schien auch alles noch dran zu sein…. Zumindest auf den ersten Blick. Denn dass sie all unsere schönen Kleber von Afrika klauten, die Schmutzlappen an den Vorderräder abmontierten, der kleiner Aussenspiegel fehlte und in der Führerkabine der Neigungsmeter weg war, merkten wir erst später. Doch alles halb so schlimm. Bestimmt war es sehr weise von Peter, all die Aussenkisten und den Eingang noch zusätzlich mit Schlössern zu sichern. Und nun sind wir wieder zu viert unterwegs, wunderschön unser Zuhause wieder zu haben. Nach dem grossen „Einpuffen“ schliefen wir wie Herrgöttli in unserem Bett. Unsere Töff-Freunde holten uns dann in San Antonio wieder ab und so ging es zusammen Richtung Süden. Mit einem Zwischenstopp in El Manzana zog es uns in den wunderschönen Parque National de siete tazas. Wir unternahmen tolle Wanderungen in den Bergen, sahen die ersten Condors und die grünen Papageien (Tricahue) und wanderten bei strömendem Regen zu den sieben Wasserfällen, die sich immer wieder in einer Tasse auffangen. Und schon im ersten Nationalpark wussten wir, dass wir uns auf unseren Landcruiser verlassen dürfen bei diesen Strassen hier in Chile! Die Temperaturen hier um Talca schienen zurzeit die stabilsten im Lande zu sein und so wollten wir doch noch etwas hier bleiben. Es ist frühlingshaftes Wetter und die Natur zeigt sich von der schönsten farbigen Blumenpracht. Ein Sprachkurs im Casa Chueca in Talca kam uns also gleich entgegen und so schrieben wir uns ganz spontan für die nächste Woche ein. Vorher verbrachten wir drei aber noch ein wunderschönes Wochenende in Vilches oben in den Bergen auf einem super Campingplatz. Wunderbar idyllisch gelegen von lieben Chilenen geführt. So erfuhren wir die ersten News über Chile, genossen Wein und Chuttlen auf chilenisch !!, spielten Volleyball mit ihnen und die Kinder badeten im kühlen Pool. Der Spanischkurs in Talca war für uns eine weitere grosse Herausforderung. Wir stellten uns der Grammatik pur !!!, hatten aber einen guten Lehrer, der uns viel über Land und Leute mitgegeben hat. Und mit einigen „Palabras“ mehr im Rucksack freuten wir uns nun wieder auf Achse zu sein.